In der Evangelische Stadtkirche zu Zierenberg singen und beten
Die gotische Hallenkirche mit mächtigem Westturm wurde 1293 unter Landgraf Heinrich I., dem Enkel der heiligen Elisabeth, begonnen und um 1476 fertiggestellt.
Bemerkenswert und von überregionaler Bedeutung ist die Ausmalung des 14. und 15. Jahrhunderts im Innern, die fast die gesamten Wandflächen überzieht. In mehr als 60 Einzelbildern wurden hier von unbekannten Malern Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie Heiligenlegenden erzählt. Außerdem wurden lehrhafte Bilder und solche mit Andachtscharakter auf die Wand gemalt: Besonders bemerkenswert ist das Bild des monumentalen heiligen Christophorus (Chor, um 1350) und die überlebensgroße Figur des Mose mit den Zehn Geboten auf der Westwand des südlichen Seitenschiffes (vor 1488). Die Bilder in der Zierenberger Kirche sind ein Zeugnis für die devotio moderna, eine Frömmigkeitsbewegung des späten Mittelalters, die weite Bevölkerungskreise im christlichen Europa erfasste.